Begleitung und Beratung
Zentrales Ziel des W-Seminars ist die Stärkung der Kompetenzen, die für ein Studium bzw. eine berufliche Tätigkeit qualifizieren. Damit die Schülerinnen und Schüler diese erwerben und ausbauen können, müssen sie – aufbauend auf einer fundierten Einführung – gerade während der Phasen der Selbsttätigkeit in ihrem individuellen Entwicklungsprozess unterstützt und beraten werden. Um die Wirksamkeit des Feedbacks zu erhöhen, soll dieses stärkenorientiert sein, den Fokus auf die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten legen und die weiteren Schritte zum Erreichen der jeweiligen (Etappen-)Ziele in den Blick nehmen.
Eine professionelle Begleitung des Arbeitsprozesses umfasst viele Aspekte. Dazu gehören unter anderem folgende Punkte:
- Vereinbarungen treffen, z. B. Bewusstsein für Bedeutung und Ablauf der Besprechungstermine schaffen, gegenseitige Erreichbarkeit sicherstellen, Stellenwert der Eigenverantwortung, der Eigeninitiative und der Leistungsbereitschaft für Leistungserfolg transparent machen, zuverlässige Rahmenbedingungen gewährleisten
- Beratungen anbieten, z. B. Besprechung der Ergebnisse von Leistungserhebungen, regelmäßiges individuelles Feedback zu Zwischenergebnissen, differenzierte Hilfestellungen bei der Themenfindung, bei dem Erstellen und Einhalten von Zeitplänen, bei der Recherchearbeit, bei der Erstellung von Gliederungsentwürfen, bei der Verwendung von Textverarbeitungsprogrammen sowie weiteren lehrplanbezogenen Aspekten oder individuellen Fragen.
- Reflexionen anregen, z. B. über methodische und inhaltliche Aspekte in Bezug auf die Seminararbeit und die Präsentation der Ergebnisse, zur Terminierung und Erledigung von Arbeitspaketen, über die Bedeutung wissenschaftlichen Arbeitens für den Erkenntnisprozess in Hochschule und Arbeitswelt, zum Stellenwert des individuellen Seminararbeitsthemas innerhalb des Rahmenthemas, zu Möglichkeiten der Studienorientierung und daraus resultierender Erkenntnisse für die Entscheidung über den nachschulischen Bildungsweg.
Die Schülerinnen und Schüler während des W-Seminars kontinuierlich zu begleiten bedeutet auch, dass man ihnen so niederschwellig und so oft wie möglich Feedback gibt.
Ein vorab verabredeter Gesprächstermin hat gegenüber einem informellen Feedback einen deutlichen Mehrwert: Er unterstreicht
- die Verbindlichkeit des Arbeitsprozesses, der getroffenen Vereinbarungen und der Hilfestellungen für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Lehrkraft.
- die Wertschätzung der Lehrkraft für die Arbeit der Schülerinnen und Schüler, aber auch die Wertschätzung der Schülerinnen und Schüler für das Feedback.
- die Bedeutung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen eigenständigem Arbeiten, kritischer Reflexion und fachlichem Austausch für den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess.
Möglichkeiten zur Einbindung von KI in den Beratungsprozess:
Kompetenzerwartung | Unterstützung durch KI (Auswahl) |
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Verfassen einer Seminararbeit | Identifizieren relevanter wissenschaftlicher Artikel und Befunde; Vorschlage für den Aufbau der Arbeit, Zusammenfassung von Artikeln. |
Planen des Arbeitsprozesses | Erstellen eines Zeitplans basierend auf dem Umfang des Themas; Vorschläge für Meilensteine und Fristen. |
Chancen und Grenzen von KI | Analyse von Fähigkeiten und Grenzen der KI. |
Recherche in geeigneten Quellen | Automatisierte Literaturrecherchen; Identifizieren relevanter Quellen; Extrahieren von Zusammenfassungen; Übersetzungstools für die bessere Verständlichkeit fremdsprachiger Quellen. |
Eigene forschende, experimentierende Tätigkeit | Erstellung von Umfragebögen oder Anleitungen für Experimente |
Bewerten und Hinterfragen von Informationen | Überprüfen der Glaubwürdigkeit von Quellen; Trennen von Meinungen und Fakten. |
Darstellung der Ergebnisse | Korrektur von Grammatik und Stil; Vorschläge für klarere Darstellung. |
Präsentation der Ergebnisse | Hilfe bei der Erstellung von Präsentationen (Struktur, Spannungsbogen, Veranschaulichung von Inhalten); Feedback zur Übung der Präsentation. |
Studienerkundung | Überblick über unterschiedliche Angebote der Hochschulen und Universitäten. |
Je langfristiger die Anfertigung der Seminararbeit im Wechsel aus Selbsttätigkeit und Plenumsveranstaltungen angelegt ist und je enger die Begleitung durch die Lehrkraft erfolgt, in desto größerem Maße dürften die Schülerinnen und Schüler zu einer eigenständigen Leistung befähigt werden.